zur Navigation

Bericht 3: Der "Potzblitz- Effekt" bei meinen fertilen (fruchtbaren) Seerosenzüchtungen

db-Seerosen von Dieter Bechthold -interessante Blütenbilder und Blüteneigenschaften bei Seerosen-

Als die Seerose N. 'Potzblitz' im Sommer 2002 das erste mal blühte, stellte ich fest, dass sie zeitweise riesige Staublätter bildet, die zu dem besonderen Blütenbild beitragen. Weiter war zu beobachten, dass solche Blüten erst nachts schließen und  um 23.00 Uhr  noch weit geöffnet sind.

Unter den Seerosen hat 'Potzblitz' eine besondere Eigenschaft die sie so bemerkenswert macht. Ich vergleiche die tägliche Öffnungsdauer meine Seerosenzüchtungen immer mit N. 'Fritz Junge', die ja bekanntlich zu den Besten in dieser Hinsicht gehört.

Aber ich stellte leider auch bald fest, dass diese markanten Blüteneigenschaften von 'Potzblitz' nicht bei jeder Blüte auftritt. Im Jahre 2002 konnte ich mir noch keinen Reim daraus machen, von welchen Faktoren dies abhängig ist. Aber ich freute mich jedes Mal, wenn dieser „Potzblitz- Effekt“ zu sehen war.    

Nymphaea 'Potzblitz' überstand den Winter in 25 cm Wassertiefe gut und im Mai 2003 sah ich wieder neue Blüten. Aber der beschriebene Effekt trat seltener und meist nicht so ausgeprägt auf.

Als es dann Ende Mai  und Ende Juni 2003 endlich ein paar Tage regnete, passierte es: Der „Potzblitz-Effekt“ war wieder da.

Nun meine  ich die Bedingungen hierzu bestimmen zu können. N. 'Potzblitz' ist eine sehr fertile (fruchtbare) Sorte und der Effekt scheint nur dann aufzutreten, wenn eine fertile Blüte nicht bestäubt wird. Der Effekt entsteht auch bei Regen am ersten Tag der Blütenöffnung. Denn Regen schwemmt die Stigmaflüssigkeit aus und "versiegelt" die Narbenscheibe. Auch hierdurch wird eine Befruchtung der Blüte verhindert.

Eine Anmerkung für alle "Potzblitz-Freunde": Auch ohne diesen Effekt ist sie eine Supersorte und überzeugt mit Blütenreichtum und moderner paeonienförmiger Blüte. Sie hat in 2003 von Mitte Mai bis September durchgängig geblüht.     

Den zeitweise auftretenden  "Potzblitz-Effekt" habe ich auch bei weiteren eigenen Seerosenzüchtungen beobachten können. Auch diese Sorten sind fertil! N. 'Fritz Junge' bildet auch Samen und damit ist eine schlüssige Erklärung für eine lange Öffnungszeit von Seerosenblüten offensichtlich.

Bestehen ähnliche Erfahrungen oder Vermutungen von anderen Seerosenliebhabern zu diesem Thema? Haben Sie diesen Effekt auch schon mal an Ihren Sorten beobachten können? Über einen Erfahrungsaustausch würde ich mich freuen.

Zukünftig liegt mein besonderes Augenmerk auf solchen Seerosen, die diesen Effekt bei jedem Wetter zeigen.

Eine neue Sorte am 12.9.2003. Nach der Stellung der Narbenäste ist dies der zweite Blütentag. Um 7.30 Uhr war die Blüte bereits weit geöffnet. Erstes Bild um 15.00 Uhr, die folgenden mit Blitzlicht um 22.30 und um 24.00 Uhr.      

 

Dieter Bechthold, im Januar 2005

zurück